Kfz-Versicherungen mit Werkstattbindung sind billiger. Lohnt sich das, wenn man im Schadenfall viele Kilometer und auf eigene Kosten in die nächste Partnerwerkstatt fahren muss? Welche Entfernung ist angemessen?
Wer sich die Werkstattbindung entscheidet, erhält einen Rabatt, darf sein Fahrzeug im Schadenfall aber nur in eine der Werkstätten bringen, mit denen sein Versicherer eine Vereinbarung/Partnerschaft unterhält. Daraus können sich auch Nachteile ergeben.
Geklagt hatte ein Kfz-Versicherer gegen einen anderen Anbieter, weil der andere Anbieter seinen Kfz-Bedingungen festlegt, dass im Schadenfall eine Strecke von bis zu 50 Kilometern vom Unfallort bis zur nächsten Partnerwerkstatt in Kauf genommen werden müssten. Zu viel, befand der andere Kfz-Versicherer.
Zwar bestärkte das Gericht das System der Werkstattbindung zur Kostenreduzierung, stimmte dem aber zu. Das defekte Auto 50 Kilometer in eine Partnerwerkstatt zu bringen oder abschleppen zu lassen, sei unangemessen. Außerdem könnten die dadurch entstehenden Kosten, die die Versicherten selber übernehmen müssen bei kleineren Schäden unwirtschaftlich sein. auch zeitlich sei das nicht zumutbar.
Neben der unangemessenen Entfernung beanstandete das Gericht die Klausel zudem als intransparent. Für den Verbraucher werde dabei nicht klar, welche Folgen es habe, wenn er gegen die Werkstattklausel verstoße.
